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Wie die Babyboomer die
Zukunft des Recruitings beeinflussen

Der sogenannte "Brain Drain" 

Der Ruhestand der Babyboomer führt zu einem Verlust wertvollen Know-hows, das über Jahre hinweg angesammelt wurde. Diese Generation hat viele Unternehmen durch wirtschaftlich herausfordernde Zeiten geführt und besitzt oft tiefgreifendes Fachwissen und Erfahrung. Ein sogenannter „Brain Drain“, also der Verlust dieses Wissens, stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen.

 

Reaktion im Recruiting

Viele Unternehmen verstärken ihre Anstrengungen, um diesen Wissensverlust abzufedern. Das Recruiting konzentriert sich zunehmend auf Programme, die die Übergabe dieses Wissens sicherstellen. Dazu gehören Mentorenschaftsprogramme und Onboarding-Pläne, die jüngeren Mitarbeiter:innen ermöglichen, von den erfahrenen Babyboomern zu lernen, bevor diese das Unternehmen verlassen. Ebenso steigt die Nachfrage nach internen Weiterbildungsprogrammen und Wissensdatenbanken, die das Know-how langfristig sichern.

Die Babyboomer-Generation, geboren zwischen 1946 und 1964, prägte die Arbeitswelt über Jahrzehnte und steht heute an einem entscheidenden Wendepunkt: viele dieser erfahrenen Fach- und Führungskräfte gehen in den nächsten Jahren in Rente. Dieser Generationenwechsel hat weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt und stellt das Recruiting vor neue Herausforderungen. Doch die Babyboomer beeinflussen die Zukunft des Recruitings nicht nur durch ihren Austritt, sondern auch durch die Arbeitswerte und Erwartungen, die sie an kommende Generationen und an Arbeitgeber:innen weitergegeben haben. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie die Babyboomer die Trends und Strategien im Recruiting nachhaltig prägen.

Flexibilität und alternative Beschäftigungsmodelle

Viele Babyboomer suchen nach einem „soften“ Ausstieg aus der Arbeitswelt sei es durch reduzierte Arbeitszeiten, Jobsharing oder durch befristete Beraterverträge. Anstatt vollständig aus dem Berufsleben auszutreten, ziehen es viele vor, ihre Expertise in Teilzeit oder projektbasiert einzubringen. Unternehmen, die flexibel auf diese Wünsche eingehen, profitieren von einer verlängerten Mitarbeit dieser erfahrenen Fachkräfte.

 

Reaktion im Recruiting

Recruiting-Teams müssen neue Modelle entwickeln, um erfahrene Babyboomer in flexiblen Arbeitsverhältnissen zu halten. Diese Entwicklung beeinflusst auch das Angebot an Stellen für jüngere Generationen, die zunehmend ebenfalls flexible und projektbasierte Arbeit wünschen. Der Fokus auf flexible Arbeitsmodelle im Recruiting nimmt also zu und verändert die Art, wie Stellenanzeigen formuliert und Stellenangebote strukturiert werden.

Der Generationsmix: Diversität und Integration neuer Arbeitsstile

Die Babyboomer arbeiteten oft in einer hierarchischen Struktur und legten Wert auf Disziplin und Loyalität gegenüber Arbeitgeber:innen. Jüngere Generationen, etwa die Millennials und die Generation Z, bevorzugen flachere Hierarchien, digitale Kollaboration und eine ausgeprägte Work-Life-Balance. Diese unterschiedlichen Erwartungen schaffen neue Herausforderungen für das Recruiting, das zunehmend einen Generationenmix integrieren muss..

 

Reaktion im Recruiting

Recruiting-Strategien entwickeln sich hin zu einer generationsübergreifenden Ansprache. Unternehmen setzen auf eine diversifizierte Darstellung ihrer Werte und ihrer Unternehmenskultur, um sowohl jüngere als auch ältere Generationen anzusprechen. Neben digitalen und sozialen Kanälen werden auch weiterhin klassische Netzwerke und Printmedien genutzt, um die vielfältigen Bedürfnisse der Generationen abzudecken.

Wertewandel: Von materiellen zu immateriellen Vorteilen

Babyboomer wählten ihre:n Arbeitgeber:in oft auf Basis stabiler Einkommen und sicherer Renten. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch ein Wertewandel vollzogen. Generationen, die den Babyboomern nachfolgen, legen größeren Wert auf persönliche Entwicklungsmöglichkeiten, Nachhaltigkeit und das Unternehmensengagement in sozialen Fragen. Die Werte der Babyboomer haben die Unternehmenskulturen vielerorts geprägt, doch ihre Nachfolger:innen drängen nun auf Veränderungen.

 

Reaktion im Recruiting

Recruiting-Teams müssen einen Balanceakt schaffen. Sie sollten sowohl traditionell stabile Elemente wie Gehalt und Sicherheit hervorheben, um erfahrene Fachkräfte anzusprechen, gleichzeitig aber auch die immateriellen Anreize, etwa flexible Karrierepfade oder Remote-Optionen, betonen. Der Recruitingprozess rückt dadurch stärker auf den „Cultural Fit“ und eine gezielte Wertevermittlung.

Technologieakzeptanz und Weiterentwicklung im Recruiting

Die Babyboomer erlebten die Einführung von Technologien am Arbeitsplatz über Jahrzehnte hinweg, mussten sich an digitale Tools und Prozesse gewöhnen und haben dadurch oft die Arbeitsweise in ihren Unternehmen nachhaltig geprägt. Im Recruiting zeigt sich heute, dass Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data Analytics zunehmend eingesetzt werden, um den Prozess zu beschleunigen und zu verbessern.

Reaktion im Recruiting

Ein stärker technologiebasierter Recruitingprozess erfordert es, dass Unternehmen ihre Tools und Plattformen generationsübergreifend verständlich und zugänglich gestalten. Es wird erwartet, dass Unternehmen technische Hilfsmittel einsetzen, um die besten Kandidat:innen zu finden, aber auch um eine reibungslose Kommunikation zwischen Generationen zu gewährleisten. Dabei steht die Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund, damit auch weniger technikaffine Babyboomer in der Lage sind, diese Technologien zu nutzen, sei es als Bewerber:in oder als Mentor:in.

Employer Branding: Die Babyboomer als Botschafter

Erfahrene Babyboomer besitzen oft eine tiefe Bindung zum Unternehmen und identifizieren sich stark mit dessen Werten. Diese Loyalität macht sie zu wertvollen Markenbotschaftern, die ein positives Bild des/der Arbeitgeber:in nach außen tragen können. Arbeitgeber:innen, die es schaffen, die Babyboomer als langfristige Botschafter:innen zu gewinnen, profitieren von deren Vertrauenswürdigkeit und Netzwerk.

Reaktion im Recruiting

Viele Unternehmen integrieren ihre Babyboomer aktiv ins Employer Branding. Sie werden in Karriereseiten, Testimonials und Social Media Kampagnen als „Gesichter des Unternehmens“ eingebunden. Ein authentisches Employer Branding, das die langjährige Erfahrung und Bindung der Babyboomer in den Vordergrund stellt, kann sowohl jüngere Talente als auch erfahrene Fachkräfte anziehen.

Fazit

Die Babyboomer beeinflussen die Zukunft des Recruitings in vielerlei Hinsicht. Der Austritt dieser Generation stellt Unternehmen vor die Herausforderung, deren Wissen zu bewahren, flexible Beschäftigungsmodelle zu etablieren und generationsübergreifende Teams aufzubauen. Gleichzeitig hat die Wertewelt dieser Generation das Verständnis von Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen nachhaltig geprägt. 

 

Unternehmen, die auf die Wünsche und Bedürfnisse der Babyboomer eingehen und gleichzeitig die Anforderungen neuer Generationen verstehen, werden im Wettbewerb um Talente die Nase vorn haben. Ein zukunftsorientiertes Recruiting wird sich weiterhin diversifizieren, generationsübergreifende Werte integrieren und innovative Ansätze entwickeln, inspiriert durch die langjährige Erfahrung der Babyboomer.

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